Montag, 6. Oktober 2014

History of emptyblaukraut 1.8 Lay De Fear



  1. Kapitel
Lay De Fear
1993

Lay De Fear – Akademie Reuschberg (12.2. - 15.2.1993)

Im Februar 1993 fuhren Chris und ich zur Akademie Reuschberg um Chris Dark Wave/ Industrial Projekt. Chris alter Kumpel aus Karlsruhe, der Bluesgitarrist Stolle würde auch kommen und ich war schon gespannt was passieren würde.

Wir kamen mehr oder weniger gleichzeitig an in finsterer Nacht. Wir nahmen erstmal nur die nötigsten Sachen mit und gingen nach oben in den Gruppentrakt. Dort gab es diverse sehr individuell und liebevoll gestaltete Zimmer zum Übernachten und jeder suchte sich eins aus. Danach trafen wir uns in der großen Gruppenküche, die locker Platz bot für Gruppen von 20 – 30 Leuten. Wir waren nur zu dritt, also hatten wir Platz ohne Ende. In der ersten Nacht haben wir noch nichts groß gemacht – ankommen und kennenlernen. Dieser Stolle schien für einen Blues Gitarrist ganz nett zu sein, obwohl ich, trotz Liebe zum Blues, mit Bluesgitarristen nicht gut kann, die spielten alle nach so einem komischen Blues Schema, das regelte wann und wo man die Akkorde wechselte, sowas ging mir einfach nicht ins Hirn. Ich spielte immer monoton und blieb auf meinem Ton hängen und das regte in der Regel die Bluesgitarristen auf, wenn sie mit mir spielten. Ich war gespannt wie ich mit diesem Stolle klarkommen würde.

Aber alles ließ sich ganz gut an und es dauerte nicht lang und wir holten unsere Verstärker und Instrumente nach oben in die Küche und jammten ein wenig. Alle meine Bedenken zerstreuten sich in Windeseile, denn mit diesem Gitarristen hatte ich von Anfang an eine geradezu telepathische Verbindung. Ich musste ihm nicht auf die Gitarre gucken um zu ahnen was er spielen wollte, ich wusste es einfach intuitiv und ihm fiel auch zu meinen bescheidenen Fähigkeiten immer was gutes ein... Wow ! Das machte mich locker. Jetzt konnte ich schlafen gehen und der Workshop konnte beginnen.

Am nächsten Morgen nahm ich als erstes den Reuschberg wahr. Wir waren in der Nacht angekommen. Jetzt erst realisierte ich, in was für einem Paradies wir gelandet waren. Der Reuschberg ist ein magischer Ort. Unten im Tal liegt das Dörfchen Schöllkrippen und etwas unterhalb der Bergspitze liegt die Klosteranlage der Akademie Reuschberg und drumherum der mystische Urwald des Spessarts.

Anette und Jogi, die Hüter dieses Ortes hatten die Klosteranlage vor ca. zwei Jahren gekauft und begannen aus dem ehemaligem Kloster eine Theater Akademie zu bauen. Das ist natürlich ein Lebensprojekt und bis heute verändert sich der Reuschberg noch ständig. Anette & Jogi sind Indien Freaks, sie halten sich oft dort auf und vieles davon findet sich auf dem Reuschberg wieder. Überall hängen tibetische Gebetsfähnchen, Mandalas etc, etc. und natürlich auch diverse indische Instrumente. Eines davon, die Tambura, sollte ein wichtiger Begleiter während unserer ersten jahre dort werden.

Der Gruppentrakt mit der Gruppenküche und den einzelen Schlafräumen liegt über der Kappelle. Über eine schmale Wendeltreppe kommt man in die Sakristei und von dort in die Kapelle. Dort wo einmal der Altar gewesen sein mag, war eine Bühne gebaut und dann war da der, mit Säulen versehene, weite, leere Raum der Kapelle. Durch die großen Kappellenfenster schaute der Spessart herein. Hier würden wir unsere Instrumente aufbauen und auf die Reise gehen.

Aller Anfang ist schwer. Wir begannen nach ein wenig Soundcheck Jams mit Chris erster Konzeptarbeit und versuchten uns an No Tears von Tuxedomoon. Es war eine schwere Geburt. Chris versuchte auf seine cholerische Art den Drumcomputer zu programmieren und wir versuchten verbissen dem Song, den wir alle mochten, gerecht zu werden. Nachdem wir den Großteil des Tages damit verschwendet hatten, verabschiedeten wir Chris Konzept einer EBM/Dark Wave Band und beschlossen statt dessen lieber frei zu improvisieren und zu schauen, wohin uns das bringt. Das machte schon wesentlich mehr Spaß. Wir fanden schnell das magische Netz, das uns verband.
Unsere eigentliche Erweckungssession war unsere erste Mitternachtssession. Da geschah etwas unglaubliches mit uns. Telepathie lag in der Luft. Wir spielten nur mit akustischen instrumenten, Küchengeschirr und Klim und Bim und naja wie gesagt die Tambura. Es war pure Magie, wir brachten den Reuschberg zum Erklingen. Viel zu schnell war unser erstes Wochenende vorbei. Wir wussten nicht was und mit uns geschehen war. Wir wussten nur eins: es musste bald wieder geschehen

13 No Tears
14 Plurabell is gone

Erste Mitternachtssession:
15 Der Kirchentopf
16 Rasplijujeff
17 Tibetanian Western
18 Ein Lied
19 The Robot
20 Die Käsereibe
21 Techno Werwolf

22 See You Tonite (directors cut)
23 Magic Mushroom Blues
24 Inside Myself

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